Work Skills der Zukunft

Ein Forschungsteam des Institute for the Future der University of Phoenix stellte in einer Studie zehn Skills vor, die Arbeitgebern ab 2020 von ihrem Mitarbeitenden erwarten. Die Forscher orientierten sich unter anderem an den aktuellen Megatrends, wie z.B. die Alterung der Gesellschaft und die damit verbundene Veränderung der Karriereplanung.

Und das sind die zehn Work Skills der Zukunft:

Routinearbeiten werden von Maschinen erledigt. Was Maschinen aber bisher nicht können ist kritisches Denken und die Sinnhaftigkeit erkennen. Diese «höhere Denkleistung» wird in Zukunft immer stärker von Mitarbeitenden erwartet. Es geht darum, die tiefere Bedeutung einer Information zu verstehen.
 

Gerade weil wir grenzübergreifend, generationsübergreifend und raumübergreifend arbeiten, wir es immer wichtiger, Gefühle & Stimmungen zu beurteilen und angemessene Reaktionen darauf zu zeigen.
 

Mitarbeitende sollen fähig sein, Lösungen und Antworten auf Fragen und Problemstellungen zu finden, die vom Gewöhnlichen und der Regel abweichen. Sie sollen gut mit Unvorhergesehenem umgehen können.
 

Da internationale Zusammenarbeit zunimmt, ist es wichtig in unterschiedlichen kulturellen Settings gut agieren zu können. Laut den Forschern wird es wichtig sein Verbindungen zu schaffen, Differenzen abzubauen und somit effektiv zusammenzuarbeiten.

Durch den technologischen Fortschritt stehen immer mehr Daten zur Verfügung. Diese gilt es zu analysieren und sinnvolle Informationen daraus abzuleiten. Simulationen und statistische Analysen werden zunehmen.
 

Mitarbeitende sollen fähig sein neue Medienformen zu nutzen, kritisch zu bewerten und selber zu produzieren. Die Medien sollen für eine überzeugende (Unternehmens-) Kommunikation genutzt werden. Beispiele für solche Medienformate sind Videos, Blogs oder Podcasts.
 

Die Forscher gehen davon aus, dass von Fachkräften in Zukunft Kenntnisse in mehr als einer Disziplin erwartet werden. Während sie ihre Hauptdisziplin in der Tiefe verstehen, sprechen sie gleichzeitig auch die Sprache einiger anderer Disziplinen. Denn die komplexen Probleme dieser Welt können nur gelöst werdden, wenn verschiedene Disziplinen kombiniert werden. Es wird von sogenannten T-Mitarbeitenden gesprochen. Der senkrechte Strich steht dabei für das spezialisierte, tiefe Expertenwissen einer Disziplin und der horizontale Strich für die weiteren Disziplinen.
 

Mitarbeitende müssen erkennen, welche Arbeitsumgebung für ihre Leistungsfähigkeit förderlich ist und dies umsetzen. Die Forscher erwähnen insbesondere, dass hohe Decken die Denkleistung verbessert. Der Neurobiologe, Fred Gage, sagt dazu: «Ändere die Umgebung, ändere das Gehirn, ändere das Verhalten.»

Weil Prozesse immer komplexer werden und die Datenmenge zunimmt, müssen Fachkräfte die Fähigkeit besitzen, Informationen und Arbeit nach ihrer Wichtigkeit zu unterscheiden und zu filtern. Nur so werden es Arbeitnehmende und damit auch Unternehmen schaffen, den massiven Datenstrom zu ihrem Vorteil zu nutzen. Es gilt Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

Da Teams zunehmend aus Menschen unterschiedlicher Regionen bestehen, müssen Arbeitnehmende in der Lage sein auf Distanz gut zusammenzuarbeiten. Insbesondere auch Führungkräfte müssen Führung auf Distanz gut beherrschen, um Teams zusammenzuhalten und zum Unternehmenserfolg zu führen. Das Corona-Jahr hat uns diesbezüglich ein grosses Stück weitergebracht und virtuelle Zusammenarbeit zur Selbstverständlichkeit gemacht.
 

Die Geschichtsbücher der Zukunft sind noch nicht geschrieben und wir können und dürfen sie mitgestalten. Ich finde es wichtig, diese Verantwortung zu übernehmen. Wie stellst du dir die Arbeitswelt der Zukunft vor? Wie stellst du dir Zusammenarbeit vor?
 

Da die Arbeit komplexer wird, dadurch tiefgründiger und eine höhere kognitive Leistung verlangt, ist es umso wichtiger, die eigenen Talente im Job einsetzen zu können. Wir können und dürfen das tun, was wir am besten können.
 

Viele der von den Forschern definierten Skills sind sogenannte «Soft Skills» und ich glaube, dass diese in Zukunft den Unterschied machen werden. Der Erfolgsfaktor für jeden Mitarbeitenden und auch für das Unternehmen werden der gelingende Umgang miteinander, die Kommunikation und die Konnektivität sein. Kooperationen werden zunehmen und dabei sind die genannten Soft Skills ein wichtiger Erfolgsfaktor, egal in welcher Branche oder in welchem Berufsfeld.
 

Die Studie zeigt auf, dass die Arbeitswelt der Zukunft zwar sehr erfüllend, aber auch sehr fordernd sein kann. Deshalb glaube ich, dass ein guter Umgang mit der eigenen körperlichen und mentalen Gesundheit umso wichtiger sein wird. Anspannung und Entspannung sollten sich die Waage halten. Ruhephasen und Pausen sind genauso wichtig für den Erfolg, wie die Arbeitsleistung an sich.
 

Ganz grundsätzlich legt die Studie nahe, dass Mitarbeitende immer anpassungsfähiger sein sollten und auf Veränderungen immer schneller reagieren müssen. Ausserdem glaube ich, dass lebenslanges Lernen nicht mehr aus dem Unternehmenskontext wegzudenken ist.
 

Ich möchte dich dazu einladen Zukunftsszenarien allgemein ganz neugierig und offen zu betrachten. Panik, den Anschluss zu verpassen, wäre an dieser Stelle nicht hilfreich und vermutlich Mindfuck.

Vielleicht kannst du dich ganz konkret fragen: Was könnte es da Spannendes zu entdecken geben? Welche Erkenntnisse könnte ich für meine berufliche Zukunft daraus gewinnen? Welche Skill möchte ich für mich noch ausbauen?

Nun wünsche ich dir viel Freude beim Ausloten, Planen und Umsetzen deiner beruflichen Zukunft.

P.S.: Wenn du lieber hörst statt liest, dann kannst du auch gerne das IG Live dazu anschauen.